Tempel, Rugby, Khao San Road und Feuer

Heute werden wir um 09:00 zu unserer Stadtrundfahrt abgeholt. Zu unserer Überraschung sind wir die einzigen Touris, und es geht im eiskalten (wirklich tiefgekühlten!) PKW zu 3 Sehenswürdigkeiten der Stadt. Diese Tour hat uns der Verkäufer des Hotels am Flughafen geschenkt, weil ja kaum Touristen in Bangkok sind (wegen dem Hochwasser).

Also steigen wir gut gelaunt ins Privatauto mit Chauffeur und eigenem Touri-Guide. Som, unsere Führerin, spricht zwar englisch, aber es ist wirklich kaum zu verstehen. Sie kann zwar die Sehenswürdigkeiten mehr oder weniger beschreiben, aber damit sie unsere Fragen beantworten kann, brauchen wir immer viel Zeit. Aber was solls, wir können schließlich ja auch kein Thai.

Wir starten beim Goldenen Buddha, eine 3m hohe Buddha Statue aus reinem Gold, über 5 Tonnen, 700 Jahre alt. Bis 1955 hat man nicht gewusst, dass er aus Gold ist, denn er wurde Jahre vorher mit Beton übergossen und in einem Kloster versteckt. 1931 haben alle Mönche das Kloster verlassen, und erst 1955 wurde er mit dem Zug nach Bangkok gebracht. Dabei ist er einmal vom Zug gefallen, und dadurch hat man erkannt dass unter der Betonschicht Gold ist.

Tausende Touris pilgern zu dem Buddha, und der Tempel ist gerammelt voll.

 

Michi hat heut sein All Blacks – T-Shirt an, und weil ja heute im Rugby – World Cup das Finale stattfindet, quatschen ihn schon die ersten Leute an, und wünschen ihm viel Glück.

Dann gehts weiter zum Liegenden Buddha, auch dieser Buddha ist riesig. Über 30m lang und 12m hoch. Leider erfahren wir nicht wirklich viel über den Buddhismus in Thailand selbst. Unsere Führerin versteht unsere Fragen nicht oder wir haben das selbe Problem mit ihren Antworten.

Rund um den Liegenden Buddha sind noch weitere Tempel, ein Kloster für Mönche und die Grabstätte der letzten Könige + Anhang, die wir uns ansehen.

	Links: eine der Statuen, ist gerade in einer Yoga – Position (und hat indischen Einfluss) dafür ist rechts: eine Chinesische Statue die den Eingang bewacht
	Rechts wieder ein sitzender Buddha, vor dem man betet. Wichtig dabei ist, ihm nicht die Fußsohlen zu zeigen. Rechts ein Buddha der das Meer stoppt, sodass es zu keinen Überflutungen kommt. Ja, das wär jetzt auch praktisch
	Links: traditionelle Tänzerinnen vor einem Tempel, rechts: über hundert solcher Statuen sind in einem Hof untergebracht, jede der Statuen hat eigene Gesichtszüge, keine der Statuen gleicht der anderen.

Dann sind wir am Ende unserer Tour und dürfen uns noch traditionelle Produkte aus Thailand anschauen. Naja, dass ist der Haken: wir werden in 4 unterschiedliche Geschäfte gekarrt, und dürfen jedem Verkäufer erklären, dass wir keinen Maßanzug, keine Juwelen od. Gold und keine Weitereise wollen. Dann erklärt uns Som, dass die Tour von diesen 4 Geschäften gesponsert worden ist. 😞

Danach ist die Tour ohnehin zu Ende und wir erkunden den Rest des Tages Bangkok allein.

Wir beginnen mit dem Grand Palace, das ist der ehemalige Palast des Königs. Jetzt wird er nur noch von hohen ausländischen Besuchern bewohnt. Aber dieser Palast übertrifft alle unsere Erwartungen: es ist eine Sammlung von unterschiedlichen Tempel, Mausoleen, Wohnräumen gebaut von den unterschiedlichen Königen, einer schöner als der nächste. Hier könnte ich einen ganzen Tag verbringen….

	Links: Frauen dürfen diesen Tempel nur in Knielangen (od. längeren Röcken) betreten. Mit Hosen oder mit Miniröcken kommt man da nicht rein. Dafür beißt mich rechts ein Löwe.

Aber: heut ist ja das große Finale der Rugby-WM (Michi quatscht die ganze Zeit mit anderen Touris über Rugby!) und so suchen wir eine Sportsbar, in der wir das Spiel sehen können.

Wir entscheiden uns in der Khao San Road zu suchen. Das ist eine Straße in der die unterschiedlichsten Touris absteigen, und es vor lauter Standeln nur so wimmelt. (Kommt auch im Film “The Beach” vor.) Die Thais gehen dort am Abend hin, um sich die kunterbunten Touristen anzuschauen. 🙂

In einer irischen Bar schauen wir uns das Match an. Die Stimmung ist sehr gut. Nur ein Franzose neben Vero schimpft recht viel herum und freut sich, als sich ein Kiwi verletzt. Das ist dann nicht so lustig.

Das Spiel war aber leider eher mager. Die All Blacks (allen voran Weepu, der alle Kicks macht) sind sehr nervös und spielen heute nicht sehr gut. Weepu haut drei Kicks daneben. Nach der Halbzeit steht es 5:0 obwohl es schon 13:0 sein hätte können. Es wird schlußendlich ein äußerst knappes 8:7. Ein Sieg für die Neuseeländer, aber es hätte auch gut anders herum ausgehen können.

	Ein bisschen was bekommen wir vom Hochwasser doch mit.
	Links: eine Sportsbar mit echt guter Stimmung, Rechts: das ist die Khao San Road.

Dann geht’s mal ab nach Haus zum Hotel (das war auch ein wenig mühsam, wir haben nur die englische Adresse gekannt, der Taxler hat uns nicht verstanden. Als wir ihm am Stadtplan zeigen, wo wir hinwollen, haben wir eine Weile gebraucht, bis wir merken, dass der Taxler keine Stadtpläne lesen kann. Obwohl in Thai als auch in englisch die Straßennamen am Plan angeschrieben sind!  Naja, wir können noch immer kein Thai, also dürfen wir uns nicht ärgern).

Dann wird’s für uns nochmals gruselig: wir essen ca. 50m von unserem Hotel, als plötzlich alle Leute stehen bleiben, und gebannt in die nächste  Seitengasse schauen. Wir sind natürlich neugierig, und erkennen, dass es 2 Häuser neben unserem Hotel Flammen aus dem Haus schlagen. Weit und breit keine Feuerwehr, aber unzählige Schaulustige auf der Straße (Wir zählen ebenfalls dazu). Nach einer Weile wirds uns doch zu unheimlich, und wir gehen in unser Hotel und holen unsere wichtigsten Gegenstände (Pass, Kreditkarte). Zum Glück benutzen wir die Treppe,und nicht den Lift, denn sobald wir das Hotel verlassen fällt im ganzen Viertel der Strom aus. Es ist stockdunkel, überall Rauch, und hunderte Menschen auf der Straße. Hin und wieder versucht ein Auto oder ein Motorrad sich durchzukämpfen, aber man sieht auch schon die Feuerwehr. Dafür dass es (gefühlterweise) so lang gedauert hat, bis sie endlich kommt, sind es jetzt gleich dutzende Einsatzfahrzeuge.

Nachdem wir mitbekommen, dass die Feuerwehr alles im Griff hat, gehen wir zurück ins Hotel, und warten darauf, dass der Strom wieder eingeschalten wird. Einige andere Gäste warten mit gepackten Koffern in der Lobby, um wenn nötig, das Viertel schnell mit Sack und Pack zu verlassen.

Ca. 1 Stunde später ist auch schon wieder alles vorbei, und es gibt wieder Strom. Irgendwie komisch ist das schon, wenn man dann wieder seelenruhig in sein Hotelzimmer schlafen gehen soll.