Stockholm–Rogen/Röa/Femund-Tour–Oslo

Mittwoch, 22. Juni 2011:

Wir sind mit der Hora-Sippe (Petra+Thomas, Ulf, Astrid) nach Stockholm geflogen. Dort waren wir zunächst 2 Tage (sehr schöne Stadt, da würd ich gern mal eine Woche verbringen).

IMG_20110622_164257 IMG_0402 Das kleinste Hotelzimmer in dem wir jemals untergekommen sind, war in Stockholm – ohne Fenster!
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 Ulf hinter Gittern

Petra + Vero tarnen sich

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 Astrid am Löwen

Und nochmal Ulf

IMG_20110622_182445    Nicht Ulf
     

Freitag, 24.:

Es ging per Zug weiter nach Mora. Das ist angeblich ein Zentrum der Mittsommerfeiern. Wir waren genau zu Mittsommer dort nur leider waren die Mittsommerfeiern so gut versteckt, dass wir sie nicht gefunden haben. Die Stadt war so gut wie ausgestorben weil alle Schweden gefeiert haben. Es waren nur andere Touris zu sehen. Am späteren Abend haben wir doch noch ein paar Schweden gefunden. Die waren nüchtern genug um uns zu sagen, dass die Mittsommerfeier super war, aber zu besoffen um uns zu beschreiben wie man hinkommt.

Samstag, 25.:

Wir sind per Bus weiter gefahren nach Idre. Dort ist das Basiscamp von Rucksack Reisen. Hier sind wir in Zelte umgezogen und probeweise mit ein paar Kanadiern über einen Fluß gefahren. Seeehr kippelig diese Dinger - vor allem ohne Beladung. Die erste Nacht im Zelt war auch ein bißchen seltsam. Ich bin drei Mal aufgewacht und hab mir gedacht, ich muß schon aufstehen weil es schon so hell ist. Beim dritten Mal bin ich dann wirklich aufgestanden, da wars dann 7:00h.

Sonntag, 26.:

Es geht endlich los. Wir waren 6 Leute + 1 Guide in 3 Kanadiern und einem Kajak. Unsere persönlichen Sachen mussten wir in wasserdichte Tonnen umladen. Davon hatte jeder eine. Dann zusätzlich noch 5 große Tonnen für Verpflegung (7 Leute, 13 Tage) und ein paar kleine Tonnen für 1. Hilfe, Reparaturset, Müsli, usw. Und dann kamen noch Packsäcke für Zelt, Schlafsack, Isomatte usw. Axt+Säge für Holz und ein Grillrost wurden so in die Boote gelegt. Die Kanadier waren also so richtig voll.

Wir wurden in den Rogen Nationalpark gefahren und dort auf einem Parkplatz ausgesetzt. Da gings schon mal richtig los. Die ersten paar hundert Meter bis zum See mussten wir die Ausrüstung nämlich schleppen. Hier hat sich auch gleich herausgestellt welche Tonnen die schwersten sind: Mehl! Wir hatten pro Tag einen Kilo für Brot und noch was für andere Sachen und als Reserve mit. Das hängt sich ziemlich rein. Die Kanadier trägt man am besten zu zweit umgedreht auf den Schultern. Einer ganz vorn und einer ganz hinten damit man
das Boot auf den Schultern ablegen kann. Das hat nur leider den Nachteil, dass der vordere so knapp hinter dem Bug ist, dass er nur den nächsten Meter vom Weg sieht. Der hintere sollte also Anweisungen geben, wo man hingehen soll. Und die Gelsen waren auch schon auf dieser ersten Stecke da. Vor allem unter dem umgedrehten Boot sammeln die sich besonders gern. Und während man das Boot trägt kann man sich nicht wehren. Naja, wir rackern uns halt ziemlich ab aber erreichen schließlich doch den See. Eine Pause machen wir erst am Wasser, da sind nämlich nicht mehr so viele Gelsen.

Dieser erste See war wirklich wunderschön. Es gab lauter kleine Inseln zwischen denen wir durchgefahren sind. Das Wasser war sehr ruhig. Hier zeigt sich auch, dass unser Guide (eine 22-jährige Deutsche namens Rica die das seit einem Jahr macht) die Strecke selber noch nicht kennt. Bei den vielen Inseln haben wir Probleme die richtige Strecke zu unserem ersten Lagerplatz zu finden. Die Lagerplätze in Schweden sind eigentlich recht schön. Es gibt einen Unterstand wo man sich vor Regen verstecken kann, eine Feuerstelle und ein
Plumpsklo. Am Lagerplatz angekommen ist der Ablauf immer gleich: Zelte aufstellen, die große Plane spannen unter der man in der Früh die Zelte abbauen kann falls es regnet, Holz suchen, Feuer machen und kochen. Das Geschirr wird natürlich ohne Geschirrspülmittel abgewaschen. Genauso wenig ist in dem Naturschutzgebiet Seife erlaubt. Zahnpasta darf nicht ins Wasser kommen.

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Zu der nächsten Einstiegsstelle geht es leider wieder zu Fuß weiter. D.h. nach dem Essen suchen wir mal den richtigen Weg und tragen drei Boote schon mal weiter. Ein Boot bleibt noch beim Lagerplatz damit wir in der Früh nochmal auf den See rausfahren und Wasser holen können. Das ist in der Mitte des Sees natürlich sauberer als am Rand.

Montag, 27.:

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Die große Plane bewährt sich. Beim Frühstück ist es zwar noch trocken, aber beim Abbauen der Zelte regnet es. Das letzte Boot und die Ausrüstung muss weiter getragen werden. Der Weg kommt einem vor wie 2km, aber laut Karte sind es nur 400m. Hier ist leider nicht der Alpenverein zuständig. Die Wege sind schlecht. Es geht über Steine, Wurzeln und durch Morast. Am See gibt es nicht mehr so viele kleine Inseln, dafür etwas Gegenwind. Ist aber nicht so schlimm. Nach einiger Zeit auf dem See finden wir einen Bach den wir runter fahren müssen. Ich lauf mal vor und schau mir den Bach an. Der ist zu eng und flach um ihn zu fahren. Rica probierts mit dem Kajak trotzdem - und stellt sich prompt quer so dass sie nicht mal mehr aussteigen kann. Wir müssen sie rausziehen bevor es weiter geht. Wir tragen also wieder etwa 100m. Danach kommt wieder ein Flachstück für 100-200m und die nächste Engstelle die wir wieder umtragen. So geht das 3-4 Mal (Rica glaubt Vero+mir nach dem 2. Mal querstellen dass wir mehr Erfahrung im Wildwasser haben als sie) bis wir durch den Bach durch in den Rogen kommen. Der größte See auf der schwedischen Seite. Unser Lagerplatz ist auf einer Insel gleich beim Ausgang des Bachs. Nur das Holz müssen wir vom anderen Ufer holen weil auf der Insel rein gar nichts rumliegt. Während den Abendessensvorbereitungen kommen zwei schwedische Fischer, aber sie essen nur kurz und fahren dann wieder weiter. Sie meinen sie wollen die Windstille am Abend ausnutzen und den See überqueren.

Dienstag, 28.:

Unser erster Tag am Rogen. Es ist wie die Fischer gesagt haben sehr windig. Die ersten paar Meter haben wir Gegenwind und wir kommen nur schwer dagegen an. Sobald wir von der Insel mit unserem Lagerplatz weg sind fahren wir aber dem Seeufer entlang. Der Wind kommt jetzt von der Seite aber dafür sind die Wellen einen halben Meter hoch. Es wäre eine Option, den Rogen an einem Tag zu überqueren aber bei dem Wind ist das nicht zu schaffen. Wir legen daher einen Zusatzstopp in einer riesigen Bucht ein. Beim Lager ist nicht viel Platz. Es gehen sich nur drei Zelte aus. Rica schläft im Shelter.

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Mittwoch, 29.:

Es gibt zum 1. Mal Streit wegen der Bootsaufteilung. Der hintere muß im Kanadier steuern. Daher machts mehr Sinn den stärkeren am See nach vor zu setzen damit der Gas geben kann. Ulf sagt aber Astrid kann nicht steuern und weigert sich mit ihr zu fahren wenn sie hinten sitzt. Nach langer Streiterei fahr ich schließlich mit Astrid und Vero mit Ulf. Sie kann wirklich nicht gescheit steuern, sie läßt halt immer ein paar Schläge aus wenn es zu viel in ihre Richtung geht. Das ist nur blöd wenn man wie wir an diesem Tag wieder recht viel Wind hat und so viel paddeln muß wie geht. Wir kommen nur sehr langsam voran. Zu Mittag machen wir sogar eine ~2-stündige Pause weil der Wind noch stärker wird. Erst gegen Ende des Tages fragt Astrid mal bei Rica nach was sie falsch macht. Das war auch nicht so lustig weil ich vorne im Kanadier gegen die Wellen gekämpft hab und die zwei sich hinten darüber unterhalten wie man das Paddel richtig hält. Schließlich kommen wir aber doch noch - nicht trocken, aber auch nicht gekentert - am Lagerplatz in Reva an. Der Platz ist schon ziemlich voll, aber auch sehr groß. Eine Gruppe von 6-8 deutschen Soldaten ist schon da. Die wollen in den nächsten Tagen auch die Røa runter zum Femund. Der andere Guide meint er macht die Tour seit 20 Jahren und sie umtragen die letzen 1,5 Tagesettappen komplett weil so viel Wasser ist. Das macht Freude!

Donnerstag, 30.:

Heute machen wir einen paddelfreien Tag auch um den Soldaten einen Vorsprung zu geben. Vero, Rica und Astrid gehen auf einen Berg (und zum letzten Lagerplatz weil Vero dort ihre Linsenschüsseln vergessen hat). Der Rest verbringt den Tag mehr oder weniger im Zelt.

Freitag, 1. Juli:

Es geht los zur Røa. Das ist der Verbindungsfluß zwischen dem Rogen und dem Femund. Außerdem kommen wir damit nach Norwegen. Aber bevor es los geht müssen wir nochmal über die Bootsaufteilung streiten. Auf der Røa gibt es viele Stromschnellen und da sollte die Bootsmannschaft gleich bleiben bis wir durch sind. Wir können uns nicht einigen, also losen wir aus. Petra+Thomas bleiben wie sie sind, ich fahr mit Ulf, Astrid mit Rica (jeweils der 1. hinten) und Vero nimmt das Kajak.

Gleich beim Anfang von der Røa kommen die ersten Stromschnellen. Rica hat gelernt und wir steigen alle aus und schauen sie uns an bevor wir sie fahren. Rica schaut sich die ersten paar Meter an und meint, das geht schon. Vero und ich schauen uns den ganzen
Teil an und meinen das geht nicht. Resultat: Rica, Astrid, Petra und Thomas schwimmen, beide Boote sind zerbeult. Die blauen Flecken von der Aktion haben Astrid und Petra noch bei der Rückreise. Abgesehen davon brauchen wir auch ziemlich lang bis alle Tonnen wieder eingesammelt, die Boote wieder einigermaßen ausgebeult und beladen sind und es weiter gehen kann.

Ich weiß gar nicht mehr wieviele Tragestellen es an dem Tag noch gegeben hat. Am Ende der letzten ist aber ein kleiner See und am Ende des Sees eine Hütte. Zuerst das Aufatmen: ja, die Hütte! Dann die Enttäuschung: sie ist schon belegt. Dann wieder aufatmen: die drei die schon da sind haben die Hütte schon vorgeheizt und sie überlassen sie uns weil wir mehr und sie so richtige Harteier sind. Viele Jahre Paddelerfahrung. Einer von ihnen ist auch Guide bei Rucksackreisen und schaut sich die Tour einmal an bevor er sie 2 Wochen später als Guide fährt. Und außerdem ist er Koch und kann aus den mickrigen Zutaten die wir mit haben Waffeln zaubern. Genial!

Samstag, 2.:

Abgesehen vom Schwimmen ist der nächste Tag eigentlich wie der vorige. Es gibt einige Umtragestellen, aber nichts aufregendes. Am Ende des Tages sind wir wieder an einer Hütte. Die drei Harteier wollten eigentlich gleich weiter fahren, die sind allerdings geschwommen und haben deshalb viel Zeit verloren. So sieht man sich hier nochmal wieder. Das nächste Zusammentreffen ist dann erst wieder im Basiscamp in Idre nach der Tour.

Sonntag, 3.:

An diesem Tag haben wir Luftlinie 4km zurückzulegen. Die ersten 2 sind komplett ruhig über 2 Seen. Danach fängt das Stück an das die Soldaten umtragen wollten. Einige Stromschnellen kann man fahren, einige nicht und ein paar würde ich im Outsider mit Neopren und Helm fahren, aber im Kanadier nur mit Schwimmweste wo dann alle meine Sachen nass sind lass ichs lieber. Wir merken auch, dass mehr Gewicht die Boote zwar stabilisiert, aber wenn man durch Walzen fährt, dann kommt doch recht viel Wasser rein. Bei Thomas vorne ist es am schlimmsten, aber auch Ulf+ich müssen hin und wieder nach überstandenen Stromschnellen doch ans Ufer und das Boot ausleeren. Am Abend haben wir keine Hütte mehr und auf der norwegischen Seite gibs auch keine Shelter und Plumpsklos. Man merkt erst wie komfortabel so ein Plumpsklo ist, wenn man mit dem Spaten in der Hand in der Wildnis verschwindet, unter Druck ein Loch ausheben, sich beim Scheißen den Hintern zerstechen lassen und das Loch danach wieder zu machen muß. Als Ausgleich haben wir an diesem Rastplatz das erste Rentier in der Wildnis gesehen. Vero wollte in den Fluß springen und ist ihm da Aug in Aug gestanden.

Montag, 4.:

Der letzte Teil der Røa. Wir stehen immer später auf und bis dann Feuer+Frühstück gemacht, abgewaschen, Zelte abgebaut und Boote eingeräumt sind dauert es immer. Wir kommen um 12:30h los. Am Anfang können wir auch noch problemlos fahren aber dann geht’s los! Die Landschaft ist wunderschön. Es gibt große Granitplatten am Flußufer, das Wasser spritzt meterhoch. Das ist kein Wildwasser 3 mehr, da sind 5er dabei! Wir landen an und kämpfen uns durchs Dickicht um eine Stelle zu finden, wo wir wieder einwassern können. Viele Granitplatten später finden wir eine ruhigere Stelle und nach etwas Suchen auch einen Weg über den wir die Boote tragen können. Es ist schwer zu schätzen wie weit wir getragen haben. Durch den schlechten Weg kommt es einem viel weiter vor. Alle sind fertig, wir machen erst mal eine kleine Snackpause bevor wir wieder in die Boote springen.

Vielleicht 200m später kommen wir zur nächsten Stelle wo wir nicht fahren können. Wir steigen wieder aus und gehen dem Fluß entlang. Und wir gehen weiter und weiter und weiter und es geht von einer unfahrbaren Stelle zur nächsten. Das ist eindeutig die längste Tragestelle. Gott sei Dank finden wir einen Wanderweg über den wir das ganze Zeug schleppen können. Nur das Stück vom Fluß zum Weg
und viel weiter unten dann vom Weg zum Fluß sind schwierig. Petra versinkt ein Mal bis zum Knie im Gatsch - und das mit einem Boot auf den Schulten. Alle sind fertig.

Es ist schon recht spät als wir weiter fahren. Keiner hat mehr Kraft. Vero sagt nur: "Jetzt fahr ich alles. Ich kann nicht mehr tragen." Natürlich kommt noch eine Tragestelle. Aber nur eine kurze. Vielleicht 100m. Aber man muß über Felsen steigen und es reicht dass Thomas nach dem langen Tag nicht mehr so trittsicher ist, ausrutscht und ihm dann das Boot das er getragen hat auf den Kopf knallt. Er war ziemlich benommen und es hat ihm niemand Vorwürfe gemacht weil er nichts mehr getragen hat.

Auch bei der nächsten schwierigeren Stelle ist er nur runter gegangen. Rica+Astrid sind mit ihrem eigenen und dem Boot von Petra+Thomas gefahren, der Rest konnte sowieso nichts mehr tragen.

Der schönste Moment auf der ganzen Tour war als wir um eine Flußbiegung gefahren sind und den offenen Femund vor uns gesehen haben. Hier haben wir gewußt: es kommen keine Tragestellen mehr und wir sind so gut wie am Lagerplatz. Wir haben noch kurz nach einem Sandstand gesucht der dort irgendwo sein soll, haben uns aber dann mit einem Kiesstrand begnügt und um 21:45h an unserem Lagerplatz angelegt.

Hier waren ur viele Lemminge. Ich kannte diese Viecher ja bisher nur vom Computerspiel, aber die gibt’s wirklich. Und der See (von dem wir Horrorgschichtln gehört haben wie der bei Wind ausschaut) war so spiegelglatt, dass die Lemminge sogar darin geschwommen sind.

Dienstag, 5.:

 
Wir haben Glück, es ist windstill. Ulf+Thomas fahren in der Früh nochmal raus Wasser holen. Hab ich erwähnt, dass die leeren Boote echt kippelig sind? Tja, da muß man aufpassen wenn man einen vollen 10-15l Kanister aus dem Wasser hebt. Das hat Thomas nicht so gut hingekriegt und somit sind die beiden auch nochmal schwimmen gegangen.

Wir paddeln den Fermund am Ostufer südwärts. Von hier sind es noch 24km bis zu der Stelle wo wir abgeholt werden. 16 davon schaffen wir am ersten Tag. Wir sollen lieber mehr machen falls Wind aufkommt.

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Mittwoch, 6.:

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Das Wetter wird noch besser. Heute scheint auch noch die Sonne. Wir baden alle nochmal in dem eiskalten Femund bevor es los geht.

Auch heute geht es dank des Traumwetters ganz gut voran. Wir legen 1,5km vor dem Ausstieg schon um 15:30h an. Es ist heiß, die 6 Ösis werfen die Kleider von sich und springen in den See. Die deutsche Tourenbegleiterin ist sprachlos.

Später wollen Vero+ich noch zu Fuß in den nächsten Ort und uns Luxusgüter wie Bier und Eis holen. Doch leider fängt es wieder mal zu regnen an. Wir drehen noch rechtzeitig um bevor wir komplett naß werden.

Donnerstag, 7.:

Beim Aufstehen ist es noch trocken, bei der Abfahrt fängt es zu regnen an und am Ende der 1,5km regnet es so richtig. Es schüttet nicht so richtig wie es das bei uns manchmal kann, aber es ist doch der stärkste Regen den wir hier bis jetzt erlebt haben.

Trotzdem: wir sind guter Dinge. Es geht zurück in die Zivilisation. In Elgå ist eine Anlegestelle für eine Fähre und gleich daneben ein Restaurant. Wir krachen dort pitschnaß rein und bestellen Bier! Das norwegische Bier ist auch gar nicht so grauslich wie das schwedische. D.h. da tu ich den Schweden unrecht. Sie können schon auch Bier brauen, sie dürfen es nur nicht verkaufen. In einem Restaurant in Stockholm haben wir gutes schwedisches Bier gekriegt mit 5% Alk, aber normalerweise dürfen die nur Getränke bis max. 3% verkaufen. Dementsprechend verwassert schmeckt das Leichtbier dort auch.

Aber ich war noch in Elgå. 2 Stunden später werden wir von dort mit dem Bus wieder abgeholt und nach Idre gebracht. Auf der Fahrt müssen wir immer wieder anhalten weil Rentiere auf der Straße rumrennen. Im Camp gibt’s richtige Campingplatzduschen mit warmem Wasser. Die nassen Sachen weden zum Tocknen aufgehängt. Am Abend gehen wir in eine Pizzeria in Idre, essen Pizza und trinken Leichtbier. Zurück im Lager gibt’s aber dann wieder gutes deutsches Bier.

Freitag, 8.:

Wir müssen nur noch Geschirr und Tonnen putzen und zurückgeben. In den Zelten schlafen wir noch bis morgen. Am Abend gibt’s große Grillerei mit echtem Fleisch und Bowle.

Samstag, 9.:

Wir bauen die Zelte nicht ab. Es regnet natürlich und die nassen Zelte abzubauen und zurückzugeben macht keinen Sinn. Petra ist nicht ansprechbar weil sie einen Kater von der Bowle hat. Wir werden vom Camp nach Trysil gebracht und fahren von dort mit dem Bus nach Oslo.

Hier sind wir in einem richtigen Hotel, hängen unsere nassen Sachen zum Trocknen auf und schauen uns die Stadt an. Wir hatten nicht viel Zeit, aber doch den Eindruck das meiste gesehen zu haben. In Oslo gibt’s eine Fußgängerzone zwischen dem Palast und dem Bahnhof und dann noch eine alte Festung am Hafen. Vielleicht müßte man sich näher damit beschäftigen um etwas anderes zu finden aber das machen wir aus Zeitmangel nicht.

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Am Abend flüchten wir vor dem Regen in eine Cocktailbar und trinken Mochitos und Caipis ohne braunen Zucker um EUR 13,-.

Sonntag, 10. Juli:

Die Socken sind trotz Regen trocken. Das Frühstück ist super, wir müssen trotzdem fahren.

Der Urlaub war geistig die reinste Erholung - und körperlich das Anstrengendste was ich seit dem Bundesheer gemacht hab.

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