Plain of Jars

Phonsavan (der Ort in dem wir hier sind) ist die Hauptstadt der Region Xieng Khouang die auf einer recht großen Hochebene liegt. Der Ort liegt lt. Google auf 2750m. Es hat endlich mal angenehme Temperaturen. Wir schwitzen mit T-Shirt und kurzer Hose nicht dauernd. Die Laoten ziehen sich Pelzjacken an.

Nach dem Frühstück geht es zunächst mal zum hiesigen Markt. Nachdem wir aber schon einige Märkte durch haben, gibt es hier nicht mehr so viel Neues. Wir konnten nur Bienenwaben entdecken wo die Bienen in den äußeren Waben (nicht hellweiß) auch noch leben. Und eine seltsame Frucht die unser Guide nur erklärt hat, die ist so ähnlich wie eine andere Frucht mit einem laotischen Namen.

DSC_1188DSC_1190

Der nächste Zwischenstopp ist in einem Dorf, wo jeder Reisnudeln macht. (Die sind hier prinzipiell nicht sehr erfinderisch. Es machen immer alle in der selben Umgebung das Gleiche.)

Hier wird der Reis zerrieben, mit Wasser vermischt, die Mischung wie eine Palatschinke auf eine heiße Platte verteilt und nach 2min zum Trocknen in die Sonne gelegt. Wenn das Ganze dann trocken ist, wird es in Streifen geschnitten und als Nudel verkauft. Das ist doch recht mühsam und sie kriegen dann KIP 15.000,- (= EUR 2,-) pro Kilo dafür.

DSC_1193DSC_1195

Phonsavan ist erst seit den 70er Jahren die Hauptstadt. Davor war es Muang Khoun und das ist unser nächstes Ziel. Die gesamte Region war im Vietnamkrieg ein Hauptziel der USA weil hier eine Nachschublinie des Viet Kong war. So wurde die alte Hauptstadt fast komplett zerstört und Phonsavan zur neuen Hauptstadt erklärt.

Es stehen noch 1,5 Stupas aus dem 14. Jahrhundert herum die recht beeindruckend sind. Und auch ein alter Tempel aus dem 16. Jahrhundert wurde von den Bomben getroffen. Es sind leider nur mehr Reste übrig.

DSC_1197DSC_1210

Nächster Stopp ist in einem kleinen Dorf. Hier wollen sie uns wieder ihre selbstgewebten Schals und Hemden verkaufen. D.h. das meiste ist selbstgemacht. Nur das Etikett konnten sie anscheinend nicht selbst weben. Da steht »Made in Thailand« drauf.

Mittagessen gibts in einem kleinen Lokal am Straßenrand. Wir bekommen gegrillten Fisch. Das Filetieren mit Stäbchen ist nicht so ganz einfach, aber schmecken tut er recht gut.

DSC_1220DSC_1222

Nach dem heutigen Essensexperiment fahren wir weiter zu den »Plain of Jars« oder wie es in unserem deutschen Reiseführer heißt: die »Ebene der Tonkrüge«. Wer das übersetzt hat, hatte keine Ahnung, weil die Krüge allesamt aus Stein sind.

Hier auf dieser Hochebene gibt es einige Plätze, wo riesige aus Stein gehauene Krüge herumstehen. Die Entstehung wird auf 500 BC bis 500 AD geschätzt. Genau weiß man aber weder, wer die wann hergestellt hat, noch wozu sie dienten.

DSC_1226DSC_1232

Es gibt dazu zwei Theorien:

  1. Die Krüge ähneln jenen, die die Laoten für ihren Reiswhiskey verwenden. Früher lebten hier Riesen, die ein Saufgelage abgehalten haben. Nach dem Gelage sind die leeren Krüge übriggeblieben.
  2. Die Leute haben ihre Toten in diesen Krügen bestattet. Entweder nur das Familienoberhaupt und die anderen rundherum, oder ein Krug für die ganze Familie.

Die zweite Theorie ist eher die, der Wissenschaftler. Aber auch die sind sich da nicht sicher.

Diese Stätte 1 ist die größte. Hier gibt es über 300 dieser Krüge. Anschließend fahren wir zur Stätte 2 mit 93 Krügen.

DSC_1254DSC_1255

Hier ist zumindest die Aussicht besser.

DSC_1257

Die Stätte 3 ist noch etwas kleiner, aber wir haben inzwischen ein ganz gutes Bild wie diese Krüge ausschauen. Wir lassen sie aus und fahren zurück ins Hotel.

Am Abend regnet es diesmal nicht, drum wollte ich mir schon auch die Stadt anschauen. Wir gehen also ca. 15min ins »Zentrum«. Phonsavan liegt an einer 3km langen schnurgeraden Straße und irgendwo in der Mitte liegen ein paar Restaurants, Hotels, usw. Da diese Stadt nach der Zerbombung der alten Hauptstadt recht künstlich hochgezogen wurde, sucht man verwinkelte kleine Gassen vergeblich. Auch Sehenswürdigkeiten haben wir keine entdeckt. Die Hauptstraße ist staubig und hat recht starken Verkehr. Diese 30min entlang zu gehen war das Abendessen nicht wert.