Anreise nach Koh Samed
Wenn man über die Nacht im Schlafwagen etwas positives sagen möchte kann man es als Abenteuer bezeichnen. Um ca. 20:00 kommt der Schaffner/Bettenmacher/Kofferträger und macht das Bett.
Somit hat dann jeder Passagier seine eigene Schlafkoje. Die Leute gehen ja, wie gesagt, sehr früh schlafen, deshalb sind die meisten um 21:00 schon in ihrer Schlafnische - wir auch. Die Schienen sind anscheinend ähnlich wie die Straßen, voller Schlaglöcher. Anders kann man es nicht erklären, wie der Zug schaukelt und manchmal springt. Das Bett über mir ist hin und wieder (samt Passagier) halb nach oben geklappt, weil es den ganzen Waggon ausgehoben hat. Das kommt in Europa nicht vor.
Mit einer Stunde Verspätung treffen wir in Bangkok unseren Guide und unseren Fahrer, der uns zur Insel Koh Samed bringen wird. Naja, zumindest fast: das letzte Stückerl legen wir mit dem Speedboat zurück. Der Guide ist stolz auf sein Deutsch, dass wir aber fast nicht verstehen. Weil wir offensichtlich so begriffsstutzig sind, erklärt er die selben Dinge immer und immer wieder.
Wenn man von Europa nach Bangkok fliegt, kriegt man mal einen Kulturschock. Was uns nicht so bewusst war, ist, dass man den Kulturschock auch kriegt, wenn man von Laos kommt. Vom Bahnhof gehts direkt auf eine vierspurige Autobahn und die bleibt auch mindestens 1,5 Stunden lang vierspurig. Erst kurz vorm Strand sind es dann nur mehr zwei.
Ich bin wieder fast mit der Welt versöhnt, als wir an einer Autobahnraststation beim Starbucks frühstücken: ein frisches, warmes Croissant, einen Cappuccino und ein WC, dass westlichen Standards entspricht. Juchuuu! (Ich hab vor und während der Zugfahrt extra nix getrunken um dem thailändisches Zugklo zu entkommen. )
Unser Guide ist offensichtlich zum ersten Mal beim Starbucks. Als ich mich anstelle um zu bestellen sagt er mir (wortwörtliches Zitat):
»Sprechen … Dame … sagen was wollen«
Jo, nona Oida. Oba I bin no net dran! - hab ich mir gedacht.
Als wir dann endlich am Pier ins Speedboat steigen und unser Guide zurück bleibt, sind wir sehr dankbar. Blöd nur, dass er uns gedroht hat, uns am Samstag wieder von hier abzuholen und zum Flughafen zu bringen.
Jetzt erwarten uns 2,5 Tage Strand, Sonne, Pool und süßes Nixtun.