Kings Canyon

An diesem Tag beginnt die Tour um 05:45. Puh – so früh steh ich nicht mal für die Arbeit auf. Aber wir haben auch einen langen Weg. An diesem Tag werden wir ca. 700km im nicht-klimatisierten Autobus zurücklegen.

Dafür hat die Landschaft cool, auch wenn sie nach ca. 4h Fahrt nicht mehr allzu viele Überraschungen bietet.

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Zu Mittag sind wir beim Kings Canyon. Da heißt es mal 3h Wandern, u.a. auch Bergauf. Nachdem ich mich auf ca. 40°C und das bergauf eingestellt habe, finde ich die 30°C, die es dann tatsächlich waren, gar nicht mal so schlimm. Unser Führer – Cooper – kennt sich echt gut aus, und erzählt uns ein paar spannende Geschichten über die Pflanzen, Entstehungsgeschichte des Canyons und über die Ureinwohner (die Aborigines, aber das darf man nicht mehr sagen). Cool fand ich, dass es da haufenweise Ghost Gums gibt (das sind Bäume), deren Rinde einen LF von 15 haben. Damit haben sich die Ureinwohner eingerieben und so keinen Sonnenbrand bekommen.

DSCN3393 Links: Da sind wir gerade beim 1. Aufstieg, aber da kommt noch mehr. Diesmal ist der Weg nicht mehr rollstuhltauglich.







Rechts: die Aussicht wird schon besser, aber wir sind immer noch nicht oben.
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DSCN3409 Links: das ist unser Weg.












Rechts: so ein Ghost Gum Baum, dessen Rinde Sonnenschutz spendet.
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DSCN3417 Links: wir haben’s schon fast geschafft.





Rechts: eine Art von Taube in Australien. Ihr Kopfschmuck ist übrigens giftig, man darf ihn nicht berühren.
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Am beginn des Canyons ist eine Wasserloch, in dem das ganze Jahr über Wasser ist, man könnte darin schwimmen. Und mittlerweile, nach ca. 2 Stunden bergauf wandern, wäre das super. Unser Guide meint aber, dass das Wasser im Moment ein bisschen brackig ist (es ist gerade Trockenzeit in NT,und es regnet fast nie), und man darauf verzichten sollte. Grmpf!

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Einigen Touris ist’s wurscht sie gehen trotzdem baden. Sie haben ca. 5. min zeit, dann geht’s weiter. Keine Zeit im Schatten ein bisschen abzukühlen.

Coop zeigt uns noch ein paar essbare Pflanzen, und dann machen wir uns auf den Rückweg.

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Danach fahren wir ins Nachtlager. Kurz vor der Ankunft müssen wir noch Holz für das Lagerfeuer suchen. Cooper gibt uns mal eine Vorschau auf unser Nachtlager: keine Zelte, keine Duschen, keine Waschbecken, dafür ein Plumpsklo, in das man kein gebrauchtes Toilettenpapier schmeißen darf. (Das verwendete Klopapier soll man im Lagerfeuer verbrennen, aber bitte nachdem das Abendessen gekocht worden ist.) Die Mädls auf unserer Tour protestieren! (Das ist ja schlimmer als im Naturschutzgebiet in Schweden!)

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Um ca. 22:00 Abends gibts erst Abendessen. Wir haben für das Feuerholz suchen, Bier einkaufen auf der letzten Tankstelle etc. ein bisschen zu lang gebraucht.

Nach dem Abendessen schauen wir in den wolkenlosen Sternenhimmel. Neben ein paar Sternenbilder und der Michstraße sieht man auch noch die nächsten 2 Galaxien. Cool.

Außerdem erzählt uns Cooper noch ein paar gruselige Geschichten, die angeblich alle im Outback passiert sind. Mir ist dafür das Übernachten in dem Swag umheimlich. (Ein Swag ist eine Art von gehärtetem Lederschlafsack, den man über den eigentlichen Schlafsack stülpt. Die Aussies haben den extra für das Übernachten in der Wüste erfunden.). Jetzt komm ich mal drauf, dass der Besuch im Reptilen Zentrum am Vortag doch nicht so schlau war. Ich weiß jetzt welche gefährliche Viecher es gibt, und was man theoretisch machen muss. ABER: ICH WEISS JETZT WIEVIELE VIECHER ES GIBT! Und den Swag, der natürlich voller rotem Sand ist – also ungefähr so dreckig ist, wie wir, den kann man ohnehin nicht ganz verschließen. Aber Coop verspricht uns, dass wir noch nie so gut schlafen werden, wie hier ….

2 Comments

Michael

Es hatte schon was von einem Sarg. Vor allem wenn man die Klappe über den Kopf zugemacht hat. Es sind überraschend wenig Viecher reingekommen, dafür überraschend viel Dreck. Wir waren halt beide öfter munter, aber sonst wars nicht so schlimm wie erwartet. Wir haben auch keine Aborigine-Geister gesehen von denen unser Guide erzählt hat.